100 Jahre Frauentag
Der Frauentag ist das seit 1911 (mit Unterbrechungen) alljährlich wiederkehrende Ereignis, in dem sich wie in einem Brennglas die frauen- und geschlechterpolitischen Forderungen der jeweiligen Zeit bündeln. Es besteht jedoch eine bemerkenswerte Lücke zwischen der langen Kontinuität des Frauentages — seit 1911 in Österreich(-Ungarn), am deutlichsten wohl innerhalb der sozialdemokratischen und zeitweise der überparteilichen und autonomen Frauenbewegung — und dem geringen gesicherten Wissen um seine Entstehung sowie die Art und Weise, wie er, mit Ausnahme des Ersten und Zweiten Weltkrieges sowie im Austrofaschismus, kontinuierlich begangen wurde.
Der Frauentag war und ist ein öffentlich und auch medial stattfindender Festtag. Das Ereignis bietet zudem Anlass für eine Mobilisierung und Organisierung von Frauen, und spielt somit eine wichtige Rolle bei der Etablierung eines politisch handelnden Subjekts „Frau“. An diesem alljährlich begangenen Ereignis manifestieren sich frauen- und geschlechterpolitische Positionen verschiedener AkteurInnen, von autonomen und überparteilichen, kirchlichen bis hin zu parteipolitischen Kontexten, und bietet somit Gelegenheit, Schwerpunkte und Veränderungen zu untersuchen.
Im März 2011 mündeten die Ergebnisse des Forschungsprojekts in folgende Vermittlungsangebote:
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Ausstellung: FESTE.KÄMPFE. 100 Jahre Frauentag
Die Ausstellung war vom 4. März 2011 bis 7. August 2011 im Wiener Museum für Volkskunde zu sehen und wurde im Anschluss vom Frauenmuseum Hittisau in Vorarlberg übernommen. Eine adaptierte Webausstellung finden Sie unter www.ofra.at/ht6_frauentag.htm
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Publikation: Frauentag! Erfindung und Karriere einer Tradition
Begleitend zur Ausstellung ist ein Überblickswerk über die 100-jährige Geschichte des Frauentags in Österreich im Löcker Verlag erschienen. Herausgeben wurde der Band von [Interner Link 7 nicht gefunden!], Maria Mesner und Johanna Zechner
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Kunstprojekte im öffentlichen Raum
Unter dem Titel „In.Anspruch.Nehmen“ wurden im Rahmen des Projekts 100 Jahre Frauentag parallel zur Ausstellung von den Künstlerinnen Lisl Ponger, Stefanie Seibold und Magda Tothova drei temporäre Interventionen im öffentlichen Raum realisiert, die sich mit dem Frauentagsjubiläum befassten.
Projektleitung
Projektmitarbeiterinnen
Dr.in Heidi Niederkofler
Mag.a Johanna Zechner