Das österreichische Exil in Schweden 1938-1945
Die systematische Erforschung der Emigration von Österreichern und Österreicherinnen zwischen 1934 respektive 1938 und 1945 begann in Österreich erst in den sechziger Jahren, also rund zwanzig Jahre nach Kriegsende. Erschwert wurde die Spurensuchen dadurch, dass die meisten Quellenbestände im In- und Ausland verstreut waren. Themenspezifische Sammlungen befanden sich erst im Aufbau, manche Quellen waren auf Grund von Sperren nicht zugänglich oder in privater Hand. RemigrantInnen stießen nach 1945 bei beiden Großparteien auf wenig Sympathie. Die NS-Propaganda, wonach es sich die Emigrierten im Ausland gut gehen lassen würden, während die in Österreich Verbliebenen große Opfer auf sich nähmen, hatte Früchte getragen. Sogar manche VertreterInnen der österreichischen Widerstandsbewegung standen den ins Ausland Geflüchteten negativ gegenüber. Die Opfer, aber auch die Verdienste der Vertriebenen im Ausland wurden in einem Klima des Verdrängens und Verleugnens nur dann erwähnt, wenn es politisch opportun war, etwa bei Verhandlungen mit den alliierten Besatzungsmächten.
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