Tag der offenen Tür im Kreisky-Archiv

Am 29. Juli 1990, vor 25 Jahren ist Bruno Kreisky gestorben. Aus der Perspektive eines Vierteljahrhunderts nach seinem Tod wird immer deutlicher, wie anhaltend sich während seiner Regierungszeit des Gesicht Österreichs verändert hat: Ein weltoffenes, liberales und soziales Land präsentierte sich. Schon als österreichischer Außenminister der großen Koalition setzte sich Kreisky zwischen 1959 und 1966 letztlich erfolgreich für die Klärung des Konflikts um Südtirol mit Italien ein.
Ab 1971 folgte dann eine Reihe von epochemachenden Reformen: die Erleichterung des Zugangs zu höherer Bildung, die Abschaffung der Studiengebühren, ein geschlechtergerechtes Eherecht und ein modernes Strafrecht, um nur einige zu nennen. Auch in der gegenwärtigen politischen Diskussion wird immer wieder auf die Kanzlerschaft Bruno Kreiskys und die Reformen, die zwischen 1970 und 1983 stattfanden, Bezug genommen. Nach seinem Rückzug von politischen Ämtern waren ihm der Ausgleich zwischen Nord und Süd sowie das Problem der Arbeitslosigkeit große Anliegen, die er hartnäckig verfolgte. Das Kreisky-Archiv verwahrt Akten, Fotos, Plakate, Videos und Tonbänder, aus Kreiskys Zeit, aber auch von Nachfolgern und WeggefährtInnen und ist so eine Fundgrube für die jüngere Vergangenheit der Republik. Vieles davon ist im Internet zugänglich: biographische Daten und illustrierte Geschichten, auf der Website des Archivs (www.kreisky.org) oder auf www.erinnerungsort.at.
Um die Zeugnisse der Vergangenheit aber greifbar im Sinn des Wortes zu machen und so an den großen Politiker zu erinnern, luden der Vorsitzende des Bruno-Kreisky-Archivs Dr. Michael Ludwig und dessen Leiterin Univ.-Doz. Dr. Maria Mesner am 18. September 2015 von 9:00 bis 18:00 zu einem Tag der offenen Tür.
Lebendige Geschichte, in persönlichen Briefen und Fotos, auf bewegten Bildern und in Tönen, wurde in den Archivräumen zugänglich gemacht - für solche, die sich gerne dran erinnern, und andere, die erst viel später geboren wurden.